
Für mich war das sicher der längste Sommer meines Lebens. Eineinhalb Jahre, 18 Monate Sommer. Ich bin dem Sommer hinterhergereist. Um acht Monate später zurück zu kommen. Zurück in den Sommer.
Trotzdem war es nicht nur ein Sommer, den ich erlebt habe. Es waren eher drei. Nur eben ohne Unterbrechung. Der, in dem ich die Schule beendet, mit Freunden gefeiert habe und sehr unbeschwert war. Dann der, der erst ziemlich kühl, als Frühling sozusagen, in Neuseeland angefangen hat. Der, der nicht mehr ganz so unbeschwert war. Geprägt von Heimweh, Geldsorgen und Einsamkeit. Aber auch der, in dem ich die meisten Sonnenauf und -untergänge gesehen, die Wärme an verschiedensten Orten genossen und die häufigsten Temperaturschwankungen erlebt habe. Mein zweiter Sommer war der, der mit dem Frühling in Neuseeland begann und mit der unglaublichen Hitze im australischen Outback endete.
Im Moment ist also mein dritter Sommer. Der, in dem ich all meine Freunde wieder getroffen und meinen Alltag wieder gefunden habe. Der, in dem ich vieles anders machen wollte, aber doch eigentlich alles mache, wie vorher. Und wohl auch der, in dem ich den extremen Unterschied zwischen glücklich und traurig sein, erfahren muss. Richtig traurig.
Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, wenn dieser Sommer dem Ende zugeht. Weil es das Ende dieses langen Sommers bedeutet. Ich freue mich so unglaublich auf Schnee. Auf Kälte. Auf Snowboarden und Schlitten fahren. Auf Spaziergänge durch weiße Landschaften. Auf Timmi im Schnee. Auf meine Winterklamotten. Auf Tee trinken und In-die-Decke-kuscheln. Auf Fernsehabende ohne schlechtes Gewissen und dicke Wollsocken.
Aber ich habe auch Angst. Für mich bedeutet das Ende dieses Sommers den Anfang in ein neues Leben. Bestimmt vom Unistress, dem Einleben in einer neuen Stadt und der Belastung durch wichtige Zukunftsentscheidungen.
Naja. Und außerdem bedeutet das Ende dieses Sommers eben auch das Ende dieser insgesamt unglaublichen Zeit. In der ich so vieles erlebt und erfahren habe. In der ich mich sicher ein bisschen verändert habe. Aber auch eine Zeit, in der mir bewusst wurde, wie wichtig es ist, einen Hintergrund zu haben, auf den man sich verlassen kann. Familie und echte Freunde eben.
ich freue mich, dass du in diesem winter wieder da bist! auf gemeinsame yogitee-nachmittage, niveauvoller hollywood-schnulzen vor dem fernseher und natürlich: schlitten fahren und all die dinge, die du schon aufgezählt hast! ich hab dich lieb
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