Sonntag, 23. November 2008

Wallaby vs.Saussure

Mir ist klar, dass man nicht für immer frei sein kann. Und dass so eine Reise irgendwann zu Ende sein muss. Was auf der einen Seite auch sehr schön ist. Weil es dieses wohlig-warme Vertrautheitsgefühl mit sich bringt.
Auf der anderen Seite überfordert es mich, hier wieder so zu sein, wie vor dieser Zeit. Ich habe mich verändert. Wahrscheinlich sogar sehr. Es ist also das Gefühl eines Rückschrittes, wieder zurück in mein altes Leben zu finden.
Nicht, dass ich mein altes Leben nicht mochte. Es war toll. Nur werde ich es wohl so nie mehr zurück bekommen.
Warum? Weil ich am anderen Ende der Welt war, in Gartenhäuschen geschlafen habe, den Schafen Gute Nacht sagte, mich fünf Tage von Müsliriegeln und zwei Wochen von Reis mit Gemüsesuppe ernährt habe und im Outback Pipi war. Weil ich Bekanntschaft mit einem Wallaby machte, aus einem Rucksack einen Kleiderschrank entwickelte, mit Stichen der Sandflies übersäht war und mit den Fijis Kava trank. Weil ich 3476 Kiwis in der Hand hatte, das Sagrotan- Spray mein bester Freund wurde, und ich bargains im "warehouse" abräumte. Und weil ich dabei 225 Nächte lang die 9 Crimes im Ohr hatte.

Wie soll ich jetzt wieder in ein Leben finden, in dem ich umgeben bin von Saussures Sprachmodellen, zu spät kommenden Zügen, die dann auch noch stinken und unfreundlichen Menschen, die ihre Umwelt nicht im Entferntesten wahrzunehmen scheinen. In einem Leben voller erlebter Tage, an denen ich nichts erlebte, voller Stunden, die ich mit Fernsehen vergeudete und voller Minuten, in denen ich ins Leere starre und mich frage, warum es in mir so leer ist. In einem Leben, in dem der einzige Grund aufzustehen, der zwei Meter breite Schrank mit den 243 verschiedenen Kleidungsstücken sein könnte und in dem man ins Bett geht, nicht weil man erschöpft von Erlebten ist, sondern weil das persönliche Gewissen sagt, dass man einen langen Tag voller Saussures Sprachmodelle vor sich hat...

5 Kommentare:

  1. wie? weil man weiß, dass es - und es wird jetzt ganz ganz kitschig - manche menschen gibt, die es ohne einen nicht aushalten würden. ich würde es beispielsweise nur schwer aushalten, dich für den rest unserer leben am anderen ende der welt zu wissen. denn ich habe dich sehr vermisst, als du nicht mir, sondern nur den schafen gute nacht sagen konntest. und vielleicht ist es manchmal daheim auch so schwer, weil man sich mit seiner scheiße auseinander setzen muss. das war in der ferne nicht so. du wirst sehen... alles hat einen grund. und ich bin heilfroh, dass du wieder da bist. ich hoffe auf nächstes wochenende. (p.s.: meinst du der ponte und dein bruder verstehen sich?)

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  2. So eine lange Reise habe ich noch nie gemacht, dennoch kann ich deine Gefühle sehr gut verstehen. Ist es nicht egal wie lange die Reise, bei der man so viel erlebte, gedauert hat? Kommt man nicht von jeder Reise in ferne Länder "verändert" zurück. Jedoch denke ich nicht, dass das ein "Gefühl des Rückschrittes" ist. Veränderungen gehören zum Leben, durch Veränderungen wird man stärker.... Ich denke diese Reise, die du unternommen hast ist ein Teil von deinem Leben, der zu dir dazu gehört, ohne den du heute nicht dort wärst, wo du jetzt stehst.

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  3. warum immer dieses anonyme BLABA?!

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  4. wie kann man denn über ein anonymes BLABLA schimpfen und dieses Geschimpfe dann unter einem großen "Anonym" veröffentlichen?

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  5. das weiß ich auch nicht... scheinheilig schau...

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