Der Nase nach

Mich würde interessieren, woher dieses Sprichwort kommt. Wenn man es bei Google eingibt, kommt viel, nur keine Antwort darauf.

Egal eigentlich. Ich hab zwei Lösungsansätze.

Nummer 1: Die Nase ist immer das, was zuerst irgendwo hingeht. Allein körperlich bedingt, ragt sie aus dem Gesicht hervor und zeigt uns damit den Weg. Wer also immer der Nasenspitze folgt, wird immer geradeaus gehen. Ohne großes Nachdenken. Das, was dieses Sprichwort ja eigentlich auch aussagt.

Mein zweiter Lösungsansatz ist wahrscheinlich falsch. Aber ich finde ihn besser. Ich liebe Gerüche. Es gibt nichts, was mein Erinnerungsvermögen so ankurbelt, wie Gerüche. Meine Laune wird durch Gerüche beeinflusst. Komme ich in einen stinkenden Raum, bin ich sofort deprimiert und lustlos. Wenn ich mich dagegen in ein frisch überzogenes Bett lege und dabei noch duftende Creme in der Nase habe, fühle ich mich pudelwohl. Hier komme ich zu dem zweiten wichtigen Sprichwort in diesem Lösungsansatz: "Dich kann ich gut riechen." So, nehmen wir nun beide dieser Redewendungen zusammen, kommen wir zu einem sehr logischen Schluss, wie ich finde. Ich kann nur dann jemanden mögen, wenn mir sein Duft gefällt. Wenn ich also immer auf meine Nase vertraue, werde ich nur den Menschen folgen, die ich auch gerne mag. Das finde ich, ist eine schöne Erklärung.

Warum ich über ein so nichtiges Sprichwort nachdenke?

Heute hatte ich einen dieser Moment, über die ich letztens geschrieben habe. Und ich habe es am Geruch erkannt.

Plötzlich schlug der gewohnte Duft in meiner Nase in einen unangenehmen Gestank um. Penetrant fast schon. Wenn man bedenkt, dass ich in letzter Zeit eigentlich fast nur von außerordentlich gutem Geruch umgeben war, ist es wohl ein Zeichen, dass sich das nun plötzlich änderte. Vielleicht ist es nur vorrübergehend. Vielleicht verzieht sich die Wolke. Und vielleicht werde ich bald wieder gerne durch die Nase einatmen. Vielleicht aber auch nicht...