


Ich glaube, Passbilder, die an Fotoautomaten in Bahnhöfen vorne dran hängen, sind ganz allein dazu da, Menschen zu erschrecken. Und trotz dieses ganz fürchterlichen Charakters dieser Bilder hat jeder dieser Automaten einen bestimmten Reiz. Aber warum? Vielleicht weil man soviele Bilder von sich selbst machen kann, ohne sich doof vorzukommen. Erstens ist da dieser Vorhang. Und zweitens wär es ja mit Sicherheit für einen extrem wichtigen Zweck. Bewerbung oder so. Man kann ungeniert in den Spiegel schauen. Immerhin macht man ja gleich wichtige Fotos. Und dann, wenn man drin ist. Dann sitzt man da, schaut in dieses kleine Loch und denkt sich "Was zur Hölle mach ich da?". Aber wenn das Geräusch kommt. Das, was die Fotos ankündigt. Dann ist dieses Gefühl schneller weg, als man weiterdenken könnte. Die Vorfreude kommt. Die Anspannung. Wie schauen die Bilder aus? Sind sie was geworden? Hat es sich gelohnt? Na klar hat es sich gelohnt. Denn dieser alte Fotoautomat besitzt trotz seiner langweiligen Musterbilder so unglaublich viel Charme, dass er an jeden von uns etwas davon abgeben kann. Egal, ob man verschlafen, genervt oder betrunken abgeknipst wird. Egal, ob man Pickel, rote Flecken oder Samspunkte im Gesicht hat. Egal, ob man Omas Wollpulli oder den Hoodie des Liebsten trägt. Egal, ob man lächelt, grimmig schaut oder sich einen Schnurrbart anmalt. Der Fotoautomat macht aus jedem Bild etwas Besonderes. Vielleicht sind es die Farben. Vielleicht ist es der Kontrast. Aber vielleicht ist es auch einfach, weil es eben ein alter Fotoautomat ist.
Wer keine Zeit hat, zum Bahnhof zu laufen. Hier ist ein Fotoautomat für Couchpotatoes.
Danke, kleine Miss für die gute Teamarbeit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen