Dienstag, 10. Januar 2012

Was bleibt ist der Schnee.

Der Weihnachtsbesucherhype ist vorüber und heute wurde auch der letzte Gast in sein Flugzeug Richtung Heimat gesetzt. Damit sitze ich nun wieder alleine in meinem Zimmer neben einer nagelneuen, gebrauchten, rosa Lampe und habe Zeit. Zeit, von der ich nicht wirklich weiß, ob ich sie will. Auf der einen Seite ist dieses Stück Einsamkeit schön. Weil ich wieder Musik suchen kann, diesen Blog zum Laufen bekomme und Briefe schreibe. Auf der anderen Seite hat mir das gute, alte Skype-Tuten gerade einen heftigen Stich versetzt. Es war so schön mit euch. Ich schwelge also noch ein wenig in Erinnerungen und verdränge die Tatsachen. Darin bin ich einigermaßen gut.
Es war nämlich schön, mit euch an einem 16kg- Truthahn zu knabbern. Es war schön, euch all meinen Freunden vorzustellen und zu wissen, dass ihr euch freut, morgens am Lift nette Pläuschchen zu halten. Es war schön, mit euch in der Gondel in Revelstoke dem Pulverschnee entgegen zu fahren. Es war schön, mit euch ein feines Steak zu verdrücken. Es war schön, endlich wieder Ligretto zu spielen.
Und es war ganz wunderbar, erneut bestätigt zu werden, dass es wohl keine Familie gibt, die sich so oft verliert und trotzdem immer wieder findet.
Es war furchtbar romantisch, dich am schäbigsten Flughafen Kanadas abzuholen. Es war so gemütlich, endlich wieder neben dir einzuschlafen. Es war wie immer äußerst amüsant, deine Beine beim verzweifelten Versuch das andere Sofa zu erreichen, zu beobachten. Es war faszinierend, wie schnell du dich an unsere Mädchen-WG gewohnt hast. Es war beruhigend, dass du das gleiche Zicklein bist, wie vor zwei Monaten.
Und es war das schönste Gefühl überhaupt, hinter dir die Piste runter zu rasen.

Nun- ich werde die Musik leiser drehen und mich dem Schlafen widmen. Um morgen fit zu sein. 

Denn was bleibt, ist der Schnee.


Tag 77:
The Black Keys- Lies

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