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Sonntag, 7. November 2010

Für Flo.

Ich sitze in einem überfüllten Regional- Express von München nach Nürnberg und versuche, mich zu konzentrieren. Dieser Post ist ein Auftrag. Mein Blog hat mehr Leser, als ich dachte und ich darf inzwischen sogar "Auftrags- Posts" schreiben. Das ist sehr schön. Es freut mich, wenn gerne gelesen wird, was ich zu sagen habe.
Zurück zum Thema. Ein Auftrag, für einen Freund zu schreiben. Es fällt mir wohl leichter, über die Freundschaft und all das, was sie ausmacht, zu schreiben. Ich hoffe, du fühlst dich nicht vernachlässigt, wenn ich auch den Rest unserer "Famiglia Sicilia" mit einbeziehe. Denn das, was wir da haben, ist wohl einiges wert. Eine Verbindung, die sich zwischen Jungs und Mädchen, zwischen Schulkameraden, Pärchen und Familienmitgliedern zieht. Eine Verbindung, die von München über Erlangen und Forchheim mit einem Abstecher nach Heilbronn bis nach Bamberg führt. Und nächstes Jahr vielleicht sogar bis an's andere Ende der Welt.

Ich schätze das, was ihr mir gebt. Ich mag es, mit euch bei süßem Wein und Souvlaki zusammen zu sitzen. Ich genieße es, mit euch über Alien- Kacke, verknoblauchtes Essen und den guten alten Autobahn- Musiker zu lachen. Ich freue mich, wenn ich sehe, dass man bei uns Missverständnisse aus dem Weg räumt und Probleme anspricht.
Jeder von uns hat seine Macken, mal mehr, mal weniger. Und genau das ist es, was unsere Freundschaft ausmacht. Dass wir uns trotzdem mögen. Dass wir trotzdem ein Haus auf Sizilien mieten und die Pisten im Zillertal unsicher machen.
Weil es das Größte ist, wenn wir am Annafest den Tisch ganz rechts oben haben und zusammen feiern. Weil ich mich zuhause fühle, wenn ich in die Lohmühle komme und ihr da am runden Tisch sitzt. Weil ich nicht darauf verzichten möchte, mit euch lustige Spieleabende zu starten und dabei über selbstverliebte Personen zu lästern.

Wir wohnen vielleicht nicht in Berlin oder New York. Und bestimmt will jeder von uns noch die Welt sehen. Aber ich behaupte, dass wir auch sehr gerne wieder zurück kommen. Weil solche Freunde findet man eben nur hier...

Samstag, 6. November 2010

Kleiner Bruder.

Am Wochenende hab ich meine Freundin besucht. Mit Übernachtung. Irgendwann nachts kamen wir mit den Resten unserer Halloween-Verkleidung und Rote-Grütze- Kirschen im Gepäck nach Hause. Es gab eine Dusche in Rekordzeit, komischerweise mit zwei Seifen, zwei Shampoo-Flaschen und zwei Zahnbürsten. Irgendwann dann lag ich also auf dieser Matratze, die Welt hat sich gedreht und mein größter Wunsch war es, einzuschlafen. Allerdings fällt mir das in fremden Betten äußerst schwer und funktioniert sowieso nur mit guter Musik. Ich hatte meinen nagelneuen, wunderschön pinkfarbenen I-Pod in der Hand und suchte verzweifelt nach Einschlaf- Liedern. Ich wusste nicht, was ich zur Auswahl hatte, mein Bruder hatte ihn mir mit Musik bespielt. Ich sah die Interpreten- Liste durch und war überwältigt. Überwältig davon, wie viel Mühe er sich gegeben hatte. Überwältigt davon, wie gut er mich kannte. Er hatte sie alle. Die Gute- Laune- Songs wie Beginner und Kanye West. Die Sentimentalen wie SIA und Amy McDonald. Die ururalten und peinlichen Songs wie Charly Lownoise. Und selbstverständlich auch die Einschlafsongs.

Nun, das ist mein Song für dich. Vielleicht schreibst du ihn um, singst ihn mit deinen Bananen und eroberst damit die Bühnen die Welt.

Ich neige oft dazu, zu vergessen, dass du mich in-& auswendig kennst. In diesem Moment, auf dieser schäbigen Matratze, benebelt von den alkoholreichen Sauerstoffresten habe ich mich erinnert. Daran, wie wir aus einer mindestens ebenso schäbigen Matratze und einem Bettlaken ein Tipi gebastelt haben und mit Indianerkopfschmuck ununterbrochen darin lagen. Daran, wie du Theater gemacht hast, weil es Kartoffeln gab und bei Minusgraden auf der Terrasse gelandet bist. Ich musste daran denken, wie du mir mit dem Hammer auf den Kopf hauen wolltest und ich dich so auf den Badewannen- Rand gestoßen habe, dass du eine Platzwunde hattest. Ich dachte, ich hätte dich umgebracht. Ich hab mich erinnert, wie wir mit nagelneuem Führerschein und "Ice, ice Baby" durch die Stadt gefahren sind. Ich habe daran gedacht, wie du nachts in meinem Bett gelegen warst, als ich aus der Disko kam. Ich sollte dich wecken und mir von deinem heimlichen Schwarm erzählen lassen. Ich hab das auch versucht, ehrlich. Es kam aber leider nur noch verschlafenes Grummeln. In meinem Kopf waren die Stunden nach Smoky's Tod, als ich von dir verlangt habe, einfach nur neben mir zu sein. Ich habe mich an das Papierflugzeug erinnert, was mich überzeugen sollte, noch einmal mit dir, Mama und Papa anstatt mit Freunden in den Urlaub zu fliegen. Und daran, wie wir zwei Jahre später alleine im Flieger nach Paris saßen. Wie wir ein weiteres Jahr, einen Stimmbruch und viele Skype- Stunden später in einen Surfurlaub ohne Surfen aufgebrochen sind. Ich habe daran gedacht, wie wir meinen Geburtstag wie die Senioren mit unseren zwei C's, griechischem Essen und Wein gefeiert haben.
Das hier könnte ich ewig weiter führen. Aber das, was vielleicht noch viel wichtiger ist, ist das, was noch kommt. Wenn wir zu Opa's 80sten endlich unseren Sketch aufführen. Wenn wir die Schönste aller Linien durch den kanadischen Schnee ziehen werden. Und wenn wir in unserer WG Cola zum Frühstück trinken.


Du bist inzwischen vielleicht größer als ich. Aber mein kleiner Bruder bleibst du bist zum St.Immerleinstag....

Montag, 25. Oktober 2010

Vom Gesichtsbuch.

Gerade war ich im Kino. The social network. Was ist es, was Facebook so erfolgreich macht? Ist es unser ständiger Drang, kommunizieren zu wollen? Oder ist es unsere Bequemlichkeit, keinen Fuß mehr vor die Tür setzen zu wollen. Da kommt es doch mehr als gelegen, dass man jetzt von all seinen 247.893 Freunden jederzeit minutiös darüber informiert wird, wie ihre Geschäfte laufen und wo sie gerade einen Atemzug genommen haben. Was macht dieses Facebook zu dem, was es ist? Ist es das Gefühl, die Welt zu vereinen? Egal, ob Deutschland, Australien oder Timbuktu. Ein Land braucht keine Wasserversorgung. Aber Facebook. Was wären wir ohne diese Plattform? Ich nehme mich in keinem Fall aus. Ich bin süchtig danach. Ich checke meinen Nachrichtenstatus zu jeder möglichen Sekunde. Aus Angst, etwas zu verpassen vielleicht. Oder weil es mir Freude bereitet, wenn ich sehe, dass jemand an mich gedacht hat? Weil es mich interessiert, welches Lied der ein oder andere im Moment gut findet und welche Veranstaltung er am Wochenende besucht. Dieser Marc Zuckerberg ist ein Fuchs. Er hat es geschafft, auf einer einzigen Seite alles zu verbinden, was das Leben eines durchschnittlichen Menschen zwischen 14 und 50 ausmacht. Und das, obwohl er doch selbst so gar nicht durchschnittlich ist. Es scheint, als hätte er keine Ahnung von sozialen Kontakten oder einem Verhalten, mit dem man sich Freunde macht. Und trotzdem hat er über 2 Millionen davon.

22 in pink.

Was für ein wunderschöner Geburtstag! Genau so, wie es sich eine echte Prinzessin wünscht...

Rosa Essen, rosa Trinken, rosa Freunde...

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Nackig im Regen.

Es ist ganz wunderbar, wenn man sich Mühe bei etwas gibt und das dann alles funktioniert. Es gibt einem das Gefühl, nützlich zu sein. Und effektiv arbeiten zu können.
Wir haben uns auch Mühe gegeben. Große Mühe sogar. Haben für unsere Erstsemester eine Stadtrallye organisiert. Mit allem Drum und Dran. Wir waren voller Zweifel, ob es angenommen wird. Ob genügend Leute kommen. Ob sie offen dafür sind. Ob sie Spaß haben.
Und sie kamen. Und hatten Spaß. Sie kamen trotz Regen und Eiseskälte. Und zogen sich für uns bis auf die Boxershorts aus. Weil sie mit so viel Motivation bei der Sache waren. Weil sie sich darauf eingelassen haben, obwohl sie nicht wussten, was auf sie zu kommt.
Ganz großes Kino, liebe Erstis!

Sonntag, 17. Oktober 2010

Das war's mit Dolce Vita.

Nach jedem Abschnitt muss ich eine Art Review machen. Ich brauch das, damit ich nichts vergesse. Ich bin doch der vergesslichste Mensch der Welt.
Die Sommerferien sind vorbei und damit werden Erlebnisse wieder zu Erinnerungen und ehemalige Träume zu Erfahrungen.

Mein Traum, eine Woche Mountainbiketour um den Gardasee zu machen wurde zu einer herausfordernden Erfahrung, die mich extrem viel Kraft und Überwindung gekostet hat. Auf der anderen Seite hat sie mir gezeigt, wie viel ich schaffen kann, genau dann, wenn ich denke, es geht nicht mehr. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, mit den richtigen Menschen am richtigen Ort zu sein und wie stolz einen das Radfahren machen kann. Ich weiß jetzt, dass mein Fahrrad zu schwer und meine Muskeln zu schwach sind und ich trotzdem überall rauf komme. Wenn ich es nur will. Ich habe gesehen, wie unglaublich der Gardasee von oben aussieht und wie freundlich die Bewohner der abgelegensten Hütte der Welt sind.

Mein Traum, mit meinem Liebsten durch Europa zu touren ist zu einer Erfahrung geworden, wie die Welt in Spanien und Frankreich aus dem Fenster eines kleinen, roten Flitzers aussieht. Wir haben gelernt, ein Zelt in dreieinhalb Minuten aufzubauen und Delikatessen auf einem Gaskocher zuzubereiten. Wir durften erfahren, wie es sich anfühlt, wenn ein Zelt fast weggehweht wird, obwohl man drin liegt und wie es auf dem Bauch brennt, wenn man beim Surfen kein T-Shirt trägt. Wir haben mit sieben wunderbaren Freunden gefrühstückt und im Sonnenuntergang gepicknickt.

Mein Traum, ein gigantisches Konzert zu erleben ist zu einer gigantischen Erfahrung mit U2 geworden. Ich weiß jetzt, dass Bono der coolste Typ auf Erden ist und auch unplugged das schönste "I'm singing in the rain" trällert, dass ich je gehört habe. Ich weiß jetzt, dass man kein Fan sein muss, um diese Band gut zu finden und dass ich ganz und gar glücklich war, als ich bei "With or without you" mitgeschunkelt hab.

Schöne 12 Wochen, die ich mit vielen sinnlosen Dingen verbracht habe. Aber mit mindestens genauso vielen sinnvollen Dingen, die mir mal wieder gezeigt haben, wie wunderschön das Leben ist.

Für...

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